Kürten
Das historische Kürten
Vom Kirchspiel zur Gemeinde – Eine kurze Geschichte der Gemeinde Kürten
11. – 15. Jahrhundert:
Wenn sich für den Raum Kürten auch
bislang keine vor- und frühgeschichtlichen
Siedlungsspuren nachweisen lassen,
so bietet sich als einer der ältesten
Zeugen hiesiger Geschichte immerhin
der weithin sichtbare spätmittelalterliche
Turm der katholischen Pfarrkirche
an: Erbaut wurde er im 11. oder 12.
Jahrhundert.
Um 1300 verzeichnet der „Libervaloris“
– eine Auflistung aller Kirchen als
Grundlage zur Eintreibung des Kreuzzugzehnten
– den Ort „Curtine“ als
Standort einer Kirche. Historiker berufen
sich auf zwei – als gesichert geltende
– Erwähnungen der Teilorte
Olpe und Bechen aus dem 12. Jahrhundert:
In einer Urkunde aus dem
Jahre 1171 bestätigt Erzbischof Philipp
von Heinsberg (1167–1191), dass ein
Reinald von Olpe (Reinaldum de Olpe
eiusque uxor Kunigunde) mehrere in
Blankenberg an der Sieg gelegene
Höfe sowie eine Mühle an das
Nonnenkloster St. Ursula in Köln verkauft
habe. Und wenig später, 1175,
berichtet eine Urkunde eben dieses
Erzbischofs Philipp von Heinsberg,
dass ein Reinhard von Kenten beabsichtigt
habe, sein Gut in „ABeche
trans Renum“ (Bechen, jenseits des
Rheins) dem Heiligen Petrus, also der
Kirche, zu übertragen, um dort
Nonnen anzusiedeln.
Das Wappen der Gemeinde Kürten
Das Wappen zeigt in der oberen Hälfte
den Bergischen Löwen. Der Fischreiher
im unteren Teil des Wappens deutet
den Fischreichtum der zahlreichen
Bäche an. Die amtliche Wappenbeschreibung
lautet:
„In geteiltem Schild oben in Silber ein
zwiegeschwänzter, blau bewehrter
und gekrönter roter Löwe, unten in
Rot ein silberner Fischreiher, der einen
silbernen Fisch im Schnabel trägt.“
Das Gemeindewappen entspricht im
Wesentlichen dem ursprünglichen
Siegel des Gerichts in Kürten. Im Jahre
1925 wurde im Staatsarchiv in
Düsseldorf eine Akte aus dem Jahre
1742 aufgefunden, die den Abdruck
dieses Gerichtssiegels enthielt. Doch
schon aus früherer Zeit, nämlich in einer
Darstellung über die Gerichtsverfassung
des Herzogtums Berg aus
dem Jahre 1555, ist die Existenz eines
Landgerichts in Cürten bereits nachgewiesen.
Die Umschrift dieses alten Siegels
lautet:
SJG DES GERICHS ZV C (V) RTEN
Das Wappen wurde der Gemeinde
Kürten zunächst durch Erlass des
Preußischen Staatsministeriums vom
5. Oktober 1926 verliehen und ein weiteres
Mal dem „Amt” Kürten, diesmal
durch Urkunde der Landesregierung
des Landes Nordrhein
Westfalen vom
8. Dezember 1949.
In der Folgezeit hatte
das Wappen Geltung
bis zur kommunalen
Neuordnung am 1. Januar 1975.
Als Reaktion auf die veränderte lokalpolitische
Situation entwarf der in
Kürten ansässige Heraldiker und
Graveurmeister Niedballa ein entsprechend
gestaltetes Gemeindewappen,
und nachdem die Skizze die Zustimmung
des Hauptstaatsarchivs
Düsseldorf fand, wurde das Wappen
in seiner heutigen Form durch Urkunde
vom 15.03.1982 vom Regierungspräsidenten
in Köln genehmigt.
Kirche und Kapelle in Olpe
Informatives
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